ADHD Coaching & Mentoring Switzerland
Du bist wie Du bist - und wie Du bist, bist Du perfekt.
Das Wichtigste vorweg:
Du und dein ADHS, ihr seid eine einzigartige und liebenswerte Person.
Zusammen mit deinem ADHS bist Du ein grossartiges Unikat, genau wie jeder andere Mensch mit oder ohne ADHS.
Du bist weder schlechter noch besser, du bist für unser Verständnis auch nicht krank und musst auch nicht geheilt werden. Du bist, wie du bist, und wie du bist, bist Du perfekt.
Eine kleine ADHS Zeitreise
Entgegen dem, was überall gemunkelt wird: ADHS ist KEINE Modeerscheinung und wurde NICHT von Pharmafirmen der Neuzeit ins Leben gerufen.
Dokumentationen und Aufzeichnungen zu ADHS gibt es bereits seit dem Mittelalter, und da ADHS in erster Linie aus einer genetischen Anlage heraus entsteht, wird mittlerweile davon ausgegangen, dass ADHS schon zu Zeiten der Jägerinnen/Jäger, Sammler/Sammlerinnen ein Persönlichkeitsmerkmal war. Erzieherische Massnahmen und eine medizinische Sichtweise entwickelten sich jedoch erst ab dem späten 19. Jahrhundert.
Wir starten.....
....im Jahr 1902 beschrieb George Frederic Still in seinem wissenschaftlichen Artikel "The Coulstonian lectures on some abnormal physical conditions in children" eine "defekte moralische Kontrolle - biologisch begründet, d.h., angeboren od. prä-/postnatale Beeinträchtigung" wie folgt:
"Extreme motorische Unruhe, abnorme Unfähigkeit, die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten, bei normaler Intelligenz. Häufiger bei Jungs, boshaft, zerstörerisch, gewalttätig, reagierten nicht auf Bestrafung, häufig spezielles körperliches Erscheinungsbild (z.B. hoher spitzer Gaumen), geringe Beziehung zur Ausbildung und häuslichen Umgebung des Kindes, meist schlechte Prognose.”
-> viele dieser Kinder kamen aus chaotischen Familien, aber mit adäquater Erziehung.
Weitere wissenschaftliche Studien & Artikel zu dem Thema finden wir z.B. auch bereits in den Jahren 1908 von Alfred F. Tregold / 1932 von Kramer und Pollnow / 1937 von Charles Bradley / 1954 von G. Göllnitz / 1960 von Stella Chess.
Meilensteine der "Neuzeit"
Seit den 80er Jahren wurden standardisierte Abklärungsmethoden entwickelt und die Forschungen zu den Ursachen wurden intensiviert. 1987 wurde das "Krankheitsbild“ offiziell mit ADHS betitelt (Aufmerksamkeits-defizit-Hyperaktivitäts-Störung).
In den 90er Jahren wurde noch intensiver und ausgeprägter in verschiedene Richtungen zur Ursache geforscht. Ein wichtiger Meilenstein war dabei unter anderem die Erkenntnis, dass sich ADHS häufig nicht "verwächst", bzw. auch nach der Kindheit weiterhin bestehen bleibt.
Ein wichtiger Grundstein für den heutigen Umgang mit dem Erscheinungsbild ADHS entstand in den 00er Jahren: 2005 konnte Faraone darlegen, dass ADHS alle Kriterien für eine valide psychiatrische Störung erfüllt.
Der heutige Stand der Dinge
Seither wird international immer noch sehr viel geforscht und es wurden und werden immer noch wichtige neue Erkenntnisse gewonnen. Eine der wichtigsten ist sicherlich, dass die Krankheit bei Mädchen genau so verbreitet ist wie bei Jungs, sich jedoch meist mit anderen Symptomen zeigt. Insbesondere fallen Mädchen deswegen oftmals erst spät oder gar nicht auf, weil sie die typische, nach Aussen gerichtete Hyperaktivität und Impulsivität viel weniger ausweisen. Um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass ADHS auch ohne die extern sichtbare Unruhe und Hyperaktivität besteht, wurde zusätzlich das Bild des “ADS” ergänzt - “Aufmerksamkeitsdefizit-Störung”.
Diese neuen Kenntnisse wie auch das erhöhte Bewusstsein um die Krankheit, aber auch der Bruch mit dem Tabuthema in der Öffentlichkeit haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass ADHS/ADS vermehrt auch bei Erwachsenen “spät-diagnostiziert” wird (speziell bei Frauen, da diese infolge der meist weniger auffälligen Symptomausprägung in der Vergangenheit kaum berücksichtigt bzw. erkannt wurden).
Aktuell wird die differenzierte Variante "ADS" (Aumerksamkeits-Defizit-Syndrom) nicht mehr überall als solche geführt, stattdessen wird übergeordnet von ADHS gesprochen und dabei zwischen 3 Sub-Typen differenziert:
1) vorwiegend unaufmerksames Erscheinungsbild (auch als "ADS" bekannnt)
2) vorwiegend hyperaktives-impulsives Erscheinungsbild
3) gemischtes Erscheinungsbild (Mischform aus 1&2)
Aufgrund von extensiven Studien sowie den daraus resultierenden Ergebnissen herrscht in der Wissenschaft und Medizin global die Einigkeit darüber, dass die Ursache bei allen drei Sub-Typen an einer Unterversorgung des Neurotransmitters Dopamin liegt. Diese Unterversorgung führt zu Entwicklungen im Gehirn, welche von der sogenannten “Norm” abweichen. Die Dopamin-Unterversorgung ist auch die Grundlage für die Herausforderungen der Informationsverarbeitung, emotionalen Regulierung und Konzentrationsfähigkeit, mit welcher Kinder und Erwachsene mit ADHS oftmals Schwierigkeiten haben. Mittlerweile liegen auch Anhaltspunkte vor, dass die Entwicklung des Gehirns bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich mit sogenannt “neurotypischen” Gehirnausprägungen etwas mehr Zeit baucht, um den gleichen Reifegrad zu erreichen.
Der Dopaminmangel wird jedoch nicht durch eine Unterproduktion des Neurotransmitters hervorgerufen. Auch bei Personen mit ADHS produziert das Gehirn in der Regel durchaus eine ausreichende, “normale” Menge an Dopamin. Die Problematik entsteht dabei, dass von dem produzierten Dopamin nur ein unzureichender Teil bei den Rezeptoren ankommt, welche für die Verteilung des Dopamins verantwortlich sind. Deswegen können diese nur eine unzureichende Menge an Dopamin im Gehirn und Körper verteilen, womit es zu der zu Grunde liegenden Unterversorgung kommt.
Wichtig zu wissen: es ist bei Weitem noch nicht alles geklärt und erklärt, was ADHS Ursachen, Auswirkungen, Symptome, Verläufe vom Kindes- ins Erwachsenenalter, physikalische Ausprägungen im Hirn und so weiter sind. Auf weitere Studien-Ergebnisse werden in Zukunft sicherlich weitere Details und interessante Informationen zu Tage fördern .
🙌 The wunderbaren, aber leider oft vernachlässigten, positiven Merkmale von ADHS
🤩 spontane, ausgesprochen empathische Hilfsbereitschaft
🤩eine ausgeprägte Grosszügigkeit
🤩 ausgeprägte Offenheit und Neugier für alles Neue
🤩 ausgeprägte Offenheit für alles Mögliche - "The Skye is the Limit"
🤩 grosse Liebe zu Tieren und Natur
🤩 hochsensibel bei der Erkennung von Stimmungen von ihnen nahestehenden Personen
🤩 Kreativität & künstlerische Begabungen
🤩 Begeisterungsfähigkeit und schnelle Faszination (vor allem bei Unbekannten, Neuem)
🤩 prompte und souveräne Reaktionen, wenn es wirklich drauf ankommt
Aber ja... es gibt da halt auch ein paar Herausforderungen 🤷♀️
Zu effektiven Schwierigkeiten im Alltag, und vielleicht auch bei dir, führen meist die folgenden Ausprägungen bzw. Symptome des ADHS:
🤨 sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne bei Themen die nicht als interessant wahrgenommen werden
(sei stolz auf dich, wenn Du es bis hierhin geschafft hast 😉)
🤨 Extreme Aufmerksamkeit bei Themen, die als spannend wahrgenommen werden (es wird oft auch vom “Hyperfokus” gesprochen), welche zu teilweise sehr langen Phasen der Konzentration und Abkapslung der Umwelt führen kann (vergessen zu essen, zu trinken, Termine die wahrgenommen werden müssten, etc.)
🤨 körperliche Hyperaktivität (auch in Situationen, in welchen die Erwartung besteht, dass wir ruhig sitzen bleiben)
🤨 gedankliche Hyperaktivität ("Overthinking", Tagträumen, hypothetische Konversationen, Selbstgespräche etc.)
🤨 aufschieben von unbeliebten Aktivitäten bis zur allerletzten Minute ("prokrastinieren")
🤨 Stimmungsschwankungen, emotionale Ausbrüche
🤨 Ungeduld und konstante innere Unruhe
🤨 fehlende Zeitwahrnehmung & Aufwandschätzung ("Zeitblindheit", ständig zu spät oder zu früh zum abgemachten Zeitpunkt erscheinen, viel zu wenig oder viel zu viel Zeit einberechnen)
🤨Störungen der Exekutivfunktion, also Schwierigkeiten, Aufgaben und Arbeiten zu erledigen (etwas machen wollen inkl. wissen wie und was zu tun ist, aber nicht ausführen können)
🤨 Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung von Beziehungen
Du und dein ADHS
Da Du hier bei uns gelandet bist, vermuten wir mal, dass Du und dein ADHS noch nicht so recht zueinander gefunden habt. Aber die gute Nachricht ist: es gibt ganz viele verschiedene Möglichkeiten und Hilfsmittel, mit denen Du und dein ADHS gute Freund*innen werden könnt. Und dabei helfen wir dir. Wir schauen, dass Du und dein ADHS zueinander findet und dass Du dich (wieder) wohl fühlst in deinem Leben. Ob du zusätzlich noch Medikamente nimmst oder dir überlegst, diese auszuprobieren, auch darüber kannst Du mit uns reden -> wir sind jedoch keine Medizinerinnen, insofern können wir keine Beratung zu Medikamenten durchführen, noch können wir Medikamente verschreiben oder abgeben.
Lass uns wissen, wie wir dich unterstützen können 🤗. Sende uns einfach eine E-Mail to welcome@its-all-about-you.ch, oder nutze unser Kontaktformular.
Wir freuen uns darauf, Dich und dein ADHS kennen zu lernen ☺️!