Die altersbedingte Phase der Perimenopause (die 5-10 Jahre vor der eigentlichen Menopause) kann bereits im Alter von etwa 35 Jahren beginnen, obwohl die meisten Frauen die ersten Symptome im Alter von etwa 40 Jahren bemerken. Egal in welchem Alter die Perimenopause beginnt, wenn Frauen dise Lebensphase durchlaufen, stoßen sie oft auf eine Vielzahl von körperlichen, emotionalen und kognitiven Veränderungen.
Wahrscheinlich die nervigste Herausforderung für Frauen mit ADHS ist die Verstärkung ihrer bereits bestehenden ADHS-Symptome. Studien weisen darauf hin und heben hervor, dass Schwankungen der Östrogen- und Progesteronspiegel die Neurotransmitteraktivitäten im Gehirn direkt beeinflussen können, insbesondere in Bezug auf den Neurotransmitter Dopamin, der bei ADHS-Symptomen die wichtigste Rolle spielt.
Wenn Du dich als Frau also grad in der Perimenopause befindest ist es normal, wenn Du dich in einer wesentlich intensiveren Gefühls- und Symptomlandschaft der vertrauten ADHS-Symptome und -herausforderungen wiederfindest (kann auch sein, dass Du neue, bisher unbemerkte Symptome feststellst).
Die Hauptschwierigkeiten des Duos ADHS/Perimenopause
Die Kombination von ADHS und Schwankungen der Östrogen- und Progesteronspiegel verstärkt die Schwierigkeiten bei:
🟣 der Aufrechterhaltung der Konzentration
🟣 dem Zeitmanagement
🟣 der Vergesslichkeit & „Gehirnnebel“
🟣 der Desorganisation
🟣 der Impulsivität
🟣 der Stimmungsschwankungen
🟣 der Angst
🟣 der Reizbarkeit
Die Kombination von ADHS und perimenopausalen Symptomen kann einen perfekten Sturm heraufbeschwören, der die emotionale Dysregulation intensiviert und es schwieriger macht, mit alltäglichen Stressfaktoren umzugehen.
Dabei ist es oftmals schwierig zu unterschieden, welches der beiden der Auslöster für die Symptome ist, was oftmals zu verzögerter Diagnose und unzureichender Behandlung führt. Hinweis: bei der Suche nach Unterstützung und Beratung durch Gesundheitsfachkräfte ist es wichtig, eine Fachperson zu finden, die das Zusammenspiel von ADHS und hormonellen Veränderungen versteht.
Du hast zwar keine ADHS Diagnose, aber hast das Gefühl, dass die Symptome, die während der Perimenopause auftreten, nicht neu sind sondern in Wirklichkeit die bereits vorhandenen Symptome verstärken? In dem Fall ist eine Abklärung betreffend einem ggf. zugrunde liegenden ADHS ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass die richtigen Massnahmen ergriffen werden können, und die Behandlung sowohl effektiv als auch effizient ist. ADHS ist nichts, das erst plötzlich irgendwan im Erwachsenenalter auftritt. Wenn Du ein ADHS hast, haben Dich die Symptome höchstwahrscheinlich seit deiner Kindheit begleitet, aber Du bist bisher immer irgendwie damit klar gekommen. Auch wenn Dein Gesundheitsdienstleister ADHS auf den ersten Blick ablehnt, lohnt es sich, auf einer gründlichen und ganzheitlichen Abklärung zu bestehen.
Das Stigma
Wahrscheinlich eine der ungünstigsten Überlappungen zwischen ADHS und Perimenopause ist das Stigma. Gesellschaftliche Missverständnisse und Stigmatisierung in Bezug auf ADHS sowie die Perimenopause sind immer noch weit verbreitet (obwohl es viel besser ist als in der Vergangenheit), selbst unter medizinischem Personal, was zu noch mehr Herausforderungen für Frauen während dieser Übergangszeit führt.
Frauen mit ADHS oder in der Perimenopause wird oft mit Skepsis gegenüber ihren Symptomen begegnet, was zu Frustration, Isolation und Selbstzweifeln führen kann. Eine Kombination aus ADHS und Perimenopause kann ein großes Problem für Frauen darstellen, die keine Gesundheitsfachkräfte haben, die in der Lage sind, die Zusammenhänge zu erkennen, um sich ein gesamtheitliches Bild machen zu können. Hinweis: qualifiziertes und zeitgemäss geschultes Gesundheitspersonal wird Dir zuhören und deine Gefühle und Erfahrungen ernst nehmen. Achte darauf, dass sie Dir eine Reihe möglicher Behandlungen anbieten, und wenn Du keine ADHS-Diagnose hast, aber das Gefühl hast, dass dies der Fall sein könnte, bestehe auf eine professionellen ADHS-Abklärung.
Unterstützung ist entscheidend
Die Navigation durch die Phase der Perimenopause mit ADHS erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die hormonellen als auch die neuroentwicklungsbedingten Aspekte der Erkrankung berücksichtigt.
Eine umfassende Behandlung kann eine Kombination aus Medikamentenmanagement, Hormontherapie, Psychoedukation und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Verhaltensstrategien sein.
Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, diese Stigmen zu brechen. Weder ADHS noch die Perimenopause sind Gründe, warum nicht offen und professionell über die dazugehörenden Symptome gesprochen werden sollte. Wenn wir Fortschritte machen und die Gesundheitsversorgung spezifischer für Frauen gestalten wollen, müssen wir diese Themen ansprechen, um das Bewusstsein zu schärfen und klarzumachen, dass die Weitergabe alter Ratschläge aus dem letzten Jahrhundert unangemessen ist und korrigiert werden muss. Lass Dich also nicht von Stigma davon abhalten, Unterstützung zu suchen.
Manche Frauen stellen zu Beginn oder währen der Perimenopause fest, dass ihre bisherigen Coping-Strategien, basierend auf ihren bisherigen Erfahrungen mit ihrem ADHS, möglicherweise nicht mit so standhalten können, wie dies bisher der Fall war. Es ist wichtig zu erkennen, wann Strategien zu versagen scheinen, und Unterstützung zu suchen, um entweder diese bestehenden Strategien zu stärken, anzupassen oder neue Strategien hinzuzufügen. Der Aufbau eines starken Unterstützungsnetzwerks ist entscheidend für Frauen mit ADHS in dieser Lebensphase. So kann z.B. auch der Kontakt zu Selbsthilfegruppen oder Online-Communities Bestätigung, Aufbau von neuem Wissen und Solidarität bieten.
It's All About You - es geht um Dich
Frauen mit ADHS, die sich in der Perimenopaus befinden, begegnen einem komplexen Zusammenspiel von Symptomen und Herausforderungen, die Anerkennung, Verständnis und gezielte Intervention erfordern. Indem wir die einzigartigen Erfahrungen jeder Frau anerkennen und individuelle Unterstützung anbieten, können wir uns selbst und anderen die notwendige Resilienz geben, um diese Übergangsphase zu meistern.
Wir bieten Dir bei "It's All About You" ein unterstützendes, wertefreies Umfeld, in dem Du deine Sorgen, Frustrationen und Erfolge zum Ausdruckt bringen kannst, um Dir zu helfen, mit den emotionalen Aspekten deines ADHS und/oder der Perimenopause umzugehen.
Die Methoden und Techniken, die wir anbieten, sind Dein erprobtes und getestetes (von uns 😉) Unterstützungs-Kit, damit Du besser mit deinen Herausforderungen umgehen kannst. In dem Du dich und dein ADHS besser kennen lernst, findest Du auch neue Wege und Strategien, um mit den verschiedenen Aspekten deines ADHS auch in der Perimenopause erfolgreich zu sein.
Wenn Du mehr über unsere Coaching-Dienstleistungen erfahren möchtest, kontaktieren uns ganz einfach und unkompliziert per E-Mail unter welcome@its-all-about-you.ch oder besuche unsere Website und nutze unser Kontaktformular.
Wir freuen uns darauf, Dich und dein ADHS kennenzulernen 😊!
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